Karl May
» Der Waldläufer
Autor: | Karl May (Deutschland, 1879) |
Titel: | Der Waldläufer |
Ausgabe: | Karl-May-Verlag Bamberg, 1959 |
Erstanden: | KaDeWe Berlin |
Nach der Havarie (mit der zuvor gelesenen »Havarie« von M.Kröger) musste ich erstmal ein richtiges Buch lesen, sicherheitshalber habe ich zu Karl May gegriffen. Da weiß man, was man bekommt. Hier, einen der Bände mit hohen Nummer (Bd. 70); bisher noch nicht gelesen. Das ist eine der ersten Indianergeschichten Mays, ein Vorläufer, eine Fingerübung für Winnetou und Co. Ein stellenweise blutrünstiger Roman, in dem Indianer zu schlachten noch ein serieller Spaß ist und die blutigen Skalpe ein ganzes Pferd bedecken; und – oh weh – die Apachen noch die Doofen sind und die Komantschen gut. – Ansonsten Charlie May wie gewohnt, Erzschurken, die ihre Übeltaten bis fast zum Schluss treiben und dies sogar vom »alten Europa« in die neue Welt transportieren. Edle »Westmänner«, die nichts besseres zu tun haben, als im Wald herumzulaufen und Übeltätern nachzujagen, oder Rote zu massakrieren, je nachdem. Denn hier in diesem frühen May, entstanden aus der Überarbeitung des gleichnamigen Romans des Franzosen Gabriel Ferry (1850) sind die Indsmen noch die unterlegene Rasse, von Ausnahmen wie dem Helden Falkenauge (Skizze für Winnetou) abgesehen. Dazu kommt die berechtigte Warnung vor der Jagd nach dem Gold (Deadly Dust), erstaunlich bildhafte Natur- und Reisebeschreibungen (von Mays Schreibtisch aus) sowie die ersten speziellen Figuren wie ein spleeniger Engländer. Alles in allem eine nette Vorübung für Mays klassische Indianererzählungen, von denen ich in der Jugend gefesselt war. das ist speziell, aber …
lesenswert
2017 rezensiert, Abenteuer, Indianer, Karl May, Nord-Amerika