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2022 – ein Leserückblick 

Ich hab zwar erst seit Juno 22 wie­der rezen­siert, aber das ganze Jahr gele­sen. Nur schaffe ich es seit lan­gem nicht mehr, alles Gele­sene zu rezen­sie­ren und das muss ja auch nicht sein. Weil ich mir aber zu jedem gele­se­nen Buch ein paar Noti­zen mache, kann ich schon noch nach­schla­gen, was ich so gele­sen habe und was wirk­lich superb war von den rund 100 Büchern, die ich 2022 gele­sen habe. Dazu gehören:

» Chris­tine Wol­ter
Die Allein­seg­le­rin

1982 in der DDR erschie­nen, und im August ´22 im Ecco Ver­lag neu her­aus­ge­bracht. Eine eman­zi­pierte Frau, die sehr bewusst ihr Leben alleine lebt, in der DDR und in Italien.


» Agnar Mykle
Liebe ist eine ein­same Sache/Das Lied vom roten Rubin

Beide Romane sind in den fünf­zi­ger Jah­ren in Nor­we­gen erschie­nen und sorg­ten wegen ihres offe­ne­nen Umgangs mit Sexua­li­tät für große Skandale.


» Gio­vanni Orelli
Der lange Winter 

Eine unge­heuer dich­ter Text über den Win­ter und das Ster­ben Tes­si­ner Bergdörfer.


» Ketil Bjørn­stad
Die Welt die meine war – Die Achtziger

Einer der ein­zig­ar­ti­gen Zeit­rück­bli­cke des nor­we­gi­schen Autors und Jazzmusikers.


» Swet­lana Ale­xi­je­witsch
Der Krieg hat kein weib­li­ches Gesicht

Die bje­lo­rus­si­sche Nobel­preis­trä­ge­rin über weib­li­che Rotarmistinnen.


» Gusel Jachina
Wo viel­leicht das Leben wartet

Die große huma­nis­ti­sche Erzäh­lung der tatarisch/russischen Autorin über die Hun­gers­not in den Wol­ga­re­pu­bli­ken Russ­lands zu Beginn der zwan­zi­ger Jahre des 20. Jhdts.


In der Kate­go­rie »weib­li­ches Schrei­ben« ragte 2022 heraus:

» Mar­len Haus­ho­fer
Eine Hand­voll Leben

Wien 1955. In einen Nacht lässt sie ihr Leben an sich vor­bei­zie­hen mit dem Gedan­ken, ob sie den fal­schen Weg gegan­gen ist.


» Fatma Ayd­emir
Dschinns

Mün­chen 2022 Migra­tion als Lebens­ge­schichte – Ver­wirk­li­chung von Träumen?

Ein Blick in den aktuellen SuB – aber noch ohne Weihnachtsgeschenke

Ein Blick in den aktu­el­len SuB – aber noch ohne Weihnachtsgeschenke

Ein Wort zum Lese­vor­rat, gerne als SuB (= Sta­pel unge­le­se­ner Bücher) abge­kürzt. Mei­nen SuB halte ich fast immer in einer »gesun­den« Höhe. Will sagen, dass ich ihn noch über­bli­cke, aber etwas Aus­wahl an Lese­stoff soll immer vor­han­den sein. Weni­ger als 5 bis 6 Bücher im SuB halte ich für kri­tisch, dann klin­gelt ein Glöck­chen und ruft mich zum Buch­händ­ler mei­nes Ver­trau­ens bzw. ins Antiquariat.

Viele Blogger/Leser neh­men sich nun bestimmte Bücher fürs neue Jahr vor. In gewis­sem Umfang mache ich das auch. Zu den guten Lese­vor­sät­zen für 2023 gehört:

End­lich wie­der etwas von Shake­speare lesen, aber erst nach den Ein­füh­run­gen von Jenny Farell. Wenn von Ketil Børn­stads wei­te­ren Rück­bli­cken in 2023 nichts auf Deutsch erscheint, ver­such ich’s doch auf Nor­we­gisch. Für Sach­bü­cher habe ich schon eine lange Liste, vor allem zum Ukraine Krieg. Aber den finde ich so fürch­ter­lich, dass ich mich eigent­lich nicht in mei­ner Frei­zeit damit beschäf­ti­gen möchte. Aber ich denke, dass ich eigent­lich müsste!

Für mich hoch­in­ter­es­sant die Lite­ra­tur­liste aus »Treff­punkt Ban­bury« von E. Panitz, über den deut­schen Atom­spion Klaus Fuchs, der Geheim­nisse der Atom­bombe bewusst ver­ra­ten hat, damit nicht ein Land ein Mono­pol dar­auf bekommt.

Ein bis zwei Sir Wal­ter Scott und Charles Dickens Bände soll­ten es im neuen Jahr schon sein, aber nur die Ori­gi­nal­texte. Das gilt auch für iri­sche Lite­ra­tur (bis­her viel zu wenig gele­sen), für Däni­sche sowieso, ein­fach um dort im Lese­fluss zu bleiben.

Marcel-Proust-vers-1895
Bisher nur eine Idee: In 2023 Mar­cel Proust zusam­men mit einem Freund lesen …
Foto­gra­fie Otto Wegener

Mehr nehme ich mir nicht vor, weil Stö­bern und auf­merk­sam umhö­ren immer so schöne Über­ra­schun­gen bringt. Ja und dann gibt es noch ein Geheim­pro­jekt, siehe Bild – ein Pro­jekt erstmal …