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Shaun Bythell
» The diary of a bookseller

Autor:Shaun Bythell (Schott­land, 2017)
Titel:The diary of a bookseller
Aus­gabe:Pro­file Books Ltd., 2017
Erstan­den:Brought from Chel­ten­ham lite­ra­ture fes­ti­val by my daughter

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Shaun Bythell (GB, 2017) The diary of a bookseller

The most ama­zing diary of a 2nd hand book sel­ler in the small place of Wig­town (Gal­lo­way) in the Sou­thwest of Scot­land, grown up to a »book­town«. A really beau­tyful book, stun­ning, funny and read through on Christ­mas and Boxing Day. Thanks a mil­lion to the aut­hor! For every book lover …

… a must read


Das ist eines die­ser Bücher, die eigent­lich längst über­fäl­lig waren, und die man in nur zwei Weih­nachts­fei­er­ta­gen durch­knus­pert und wie sie so wohl nur ein Schotte schrei­ben kann: Das wun­der­schöne Tage­buch des Shaun Bythell, Inha­bers einer 2nd hand Buch­hand­lung im schot­ti­schen Süd­wes­ten, dem Fle­cken Wig­town (Gal­lo­way), mitt­ler­weile zu einer »Bücher­stadt« gewach­sen. Man fie­bert mit jedem ange­kauf­ten Bücher­­stapel des Händ­lers (Jagd­trieb?) und lei­det mit bei jedem bescheu­er­ten Kun­den: »2 Pfund? Zu teuer!«

Man ahnt die Schick­sale, die hin­ter Buch­nach­läs­sen ste­hen, auch wenn der Autor sie oft nur anrei­ßen kann. Es gibt so viele High­lights in die­sem »Knus­perbuch«: Der erschos­sene Kindle, der einen Ehren­platz im Laden bekom­men hat. Die »Hilfe« Nicky, ein eigen­wil­li­ges Ori­gi­nal und Zeu­gin Jeho­vas. Die Aus­hil­fen mit Asper­ger Syn­drom, oder sol­che, die eigent­lich zu hübsch sind. Der 7000 Pfund teure jähr­li­che Kampf mit dem alten Haus, leich­ten Über­schwem­mun­gen, das begehrte Fes­ti­val Bett. Trotz­dem schafft es Bythell noch jeden Tag die Zahl der Kun­den, der gefun­de­nen Bücher und den Umsatz zu notie­ren. Oder über sei­nen Kater »Cap­tain«, benannt nach einer Figur aus Dylan Tho­mas »Under the milkwood«, zu schrei­ben. Die unglaub­lichs­ten Geschich­ten von Laden­be­su­chern, wer­den mit äußerst tro­cke­nem schot­ti­schem Humor erzählt. Dabei schafft es Bythell auch Alltags­routinen abwechs­lungs­reich her­über­zu­brin­gen, das ist kein has­tig her­un­ter­ge­schrie­be­nes Tage­buch, son­dern ein sorg­fäl­tig erar­bei­te­tes Lesevergnügen.

Die Bezie­hung auf Distanz zu sei­ner in Lon­don leben­den ame­ri­ka­ni­schen Freun­din, die schreibt und Film­sze­na­rien ent­wi­ckelt – ihn am Ende ver­lässt. – Span­nend seine Ein­ge­bun­den­heit mit den »locals« und ande­ren Händ­lern, ohne die weder sein Shop so lau­fen würde, noch gäbe es das Wig­town Buch­festival, inzwi­schen das zweit­größte in Schott­land, noch die Auf­tritte der »book­shop band«. Schließ­lich der eigent­lich trau­rige Epi­log, gut zwei Jahre nach dem Tage­buch (2014/15) geschrie­ben, das ein trot­zi­ges Bekennt­nis ent­hält: »The shop is still open!« – Shaun Bythell ist ein wun­der­ba­res Werk gelun­gen, in dem jede Seite die Liebe zum Buch und zu sei­nem oft so mühe­vol­len Beruf atmet. Das gerne eine Fort­set­zung haben darf und auf jeden Fall ins Deut­sche über­setzt wer­den sollte!

https://​www​.the​-book​shop​.comhttps://​www​.wig​town​-book​town​.co​.uk | https://​www​.wig​town​book​fes​ti​val​.com

Ein Lese­muss für Bücherliebhaber!

2017 rezensiert, Antiquariat, Profile Books Ltd., Schottland, Shaun Bythell, Wigtown Bookfestival