Christoph Hein
» Weiskerns Nachlass
Autor: | Christoph Hein (Deutschland, 2011) |
Titel: | Weiskerns Nachlass |
Ausgabe: | Suhrkamp, 2011 |
Erstanden: | Buchhandlung Volk, Recke |
Das ist leider das Schwächste von C. Hein, das ich bisher gelesen habe. Eine viel zu einfach zusammen gerührte Klischeesammlung, um das »Mitglied« des akademischen Proletariats, Weiskern und sein mehrfaches Scheitern.
Dazu gehört ein bisschen Finanzamtsstress (wenig fachkundig erzählt), eine Mädchengang (Jugendgewalt geht wohl immer), ein hilfreicher, aber janusköpfiger Finanzjongleur, ein Antiquitätenschwindler und insgesamt die Verrottung des Akademischen Betriebs. Weiskern steht mit seinem Forschungsgebiet abseits aller Futtertöpfe und Verwertungsmöglichkeiten, was der Autor leider nicht so deutlich sagt.
Und es gibt lauter Studenten, die ihre Meriten durch Bestechung erwerben wollen, die Damen mit Körpereinsatz, die Herren durch die Geldscheine von Papa; eher realitätsfern, aber vielleicht klischeegestählte Leser anlockend. Das ist alles nett dahin erzählt, in der Summe aber ausgesprochen belanglos. Am Ende habe ich mir gesagt, auch ein C. Hein muss leben, möge er nur nicht dauerhaft auf das Niveau von »Weiskern« herabsinken, was äußerst schade wäre.
Jedenfalls: Nächste Woche ist das Buch: .
Vergessen
2019 rezensiert, akademisches Proletariat, Christoph Hein, Suhrkamp