Mario Vargas Llosa
» Wer hat Palomino Molero umgebracht?
Autor: | Mario Vargas Llosa (Peru 1986) |
Titel: | Wer hat Palomino Molero umgebracht? |
Ausgabe: | dtv 2009, 9. Auflage |
Übersetzung: | Elke Wehr |
Erstanden: | Buchhandlung Volk Recke |
Das ist eine sehr kurzweilige Kriminal- und Sittengeschichte in Latein-Amerika Mitte des letzten Jahrhunderts. Gute Unterhaltung, leicht zu lesen (in der Bahn von OS nach Erfurt), spannend, amüsant, nett. Gleichzeitig transportiert der Roman viel südamerikanisches Timbre, spart die Rassenfrage (zart angedeutet) nicht aus. Er wechselt zwischen Brutalität, Arroganz des Militärs, prallem Leben und ergreifender Liebe. Diese und das unverhüllte Begehren ziehen sich durch das ganze Buch, auch als Triebfeder des Geschehens. Markant, dass der Autor Entscheidendes sogar in der Schwebe lässt, gab es den Inzest, den Selbst- und den Tochtermord wirklich?
Die Helden der Erzählung, der geradezu »notgeile« Leutnant, aber ein cleverer Ermittler und sein Begleiter, der einfache Gendarm, ergänzen sich fast pattachonesk. Besonders: Wie nonchalant der Autor Wesentliches in einfacher Sprache geradezu nebenher einfließen lässt. Dies hat mich nicht so ganz überzeugt, den Literaturkreis umso mehr; schön, das es dort diese Diskussionen gibt. Auch wenn dieser Lloasa nicht das Gewicht und den nachhaltigen Eindruck eines Garcia Marquez erreicht.