
Will Kaufmann
» Woody Guthrie, American Radical
Autor: | Will Kaufmann (USA, 2011) |
Titel: | Woody Guthrie, American Radical |
Ausgabe: | University of Illinois Press, 2011, amerikanische Originalfassung |
Erstanden: | Signed by the author at Cheltenham Literature festival |
A fascinating book on one of the most important US folk singers in the 20th century. Without Woody Guthrie (and Pete Seeger) there would have been no Bob Dylan. Shown clearly by this authentic book, which was well presented in word and songs by Prof. Will Kaufmann in Cheltenham.
Woody Guthrie war einer der wichtigsten US-Folksinger des 20. Jahrhunderts, ohne den (und Pete Seeger) es keinen Bob Dylan gegeben hätte. Guthrie ist gleichzeitig ein Repräsentant des anderen Amerika, eines John Reed, Joe Hill, Sacco+Vanzetti, Paul Robeson. Es war Guthries Song »This land is your land«, der zur Inauguration Obamas von Pete Seeger und Bruce Springsteen interpretiert wurde. John Lennon war Guthrie Fan, wie andere Sixties-Kids auch: Bob Dylan selbst, Joan Baez, Phil Ochs, Tom Paxton, to name but a few.
Der 1912 Geborene kämpft für die ersten Klimaflüchtlinge, die Dust Bowl Emigrants, die in den dreißiger Jahren aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen nach Kalifornien wollten und entweder brutal abgewiesen oder mit Hungerlöhnen als Erntearbeiter ausgebeutet werden. Guthrie singt, demonstriert, schreibt Zeitungskolumnen, unterstützt die »Wobblies« (Gewerkschafter), lernt John Steinbeck kennen. Mit dem er zusammenarbeitet, z. B. beim großen Baumwollarbeiterstreik 1939. Des Nobelpreisträgers »Früchte des Zorns« sind Dust bowlern gewidmet. Schreiben und singen kann Guthrie, wie die von Dylan später variierte Zeile aus Pretty Boy Floyd zeigt: »Some will rob you with a six gun / and some with a fountain pen.« – Eines seiner wichtigsten Alben: »Hard hitting songs for hard hit people«; 1940 entsteht – mit Pete Seeger – ein wichtiges Gewerkschaftslied »Union Maid«. Gründung der Agitprop-Gruppe »The Almanac Singers«, die den entscheidenden Begriff aller Folk-Meetings prägen: »Hootenanny«. Die Almanacs, die den US-Kriegseintritt stützen und gleichzeitig vom FBI bespitzelt werden. Unterstützung der Wiederwahl Roosevelts, musikalisches Leben mit Seeger ( »Union Soldier«), Sonny Terry & Brownie Mc Ghee. Rambling Jack Elliot, der diese Musik – vor allem in GB – nach dem Krieg populär macht.
Diese Fleißarbeit von einem Buch ist gleichzeitig eine alternative Geschichte der USA seit den Dreißigern des 20. Jahrhunderts und über eine andere Musik, jenseits des TinPan Alley Mainstreams. Kaufmann setzt Guthrie kein Denkmal, sondern beschreibt ihn und sein Wirken in seiner ganzen Widersprüchlichkeit, auch im Wandel vom Kriegsgegner zum Befürworter des Kriegseintritts der USA. Der selbst in rassistischer Umgebung aufgewachsen zu einem Aktivisten des Antirassismus wird. Dessen Stimme unter immer schärferer politischer Verfolgung (McCarthy!) und der nicht erkannten Huntington Krankheit verstummt – bis heute aber im Folk, im Pop, in den Menschen, wie auch seinem Sohn Arlo Guthrie lebt! Eine exzellente Quellenliste, Bibliografie, Diskografie und Listing der Künstler, die Guthries Musik spielen, Literatur zur Musik der USA, schließen das Werk: Für US-, für Geschichtsinteressierte, Folk-Lover, Dylan Fans, USA-Interessierte
Exzellent!
2016 rezensiert, Dylan, Folk Singer, Gewerkschaften, Hootenanny, John Steinbeck, Pete Seeger, University of Illinois Press, USA, Will Kaufmann