Herausgeber Holger Wohlandt
» Weihnachten bei den Elchen
Autor: | Holger Wohlandt (Hsg) (Deutschland, 2015) |
Titel: | Weihnachten bei den Elchen |
Ausgabe | Piper, 2015 |
Erstanden | Pankebuch, Berlin Pankow |
Die rund zwei Dutzend Weihnachtsgeschichten weisen einen breiten Verfasserkanon auf, Lindgren, Lagerlöf, Mankell, Bang, Andersen – um die bekanntesten zu nennen.
Henning Mankells »Der erste Zug nach Borås« gefällt mir in der ersten Runde am meisten, weil es eine zutiefst menschliche Geschichte des in diesem Jahr verstorbenen Schweden ist. Traurig, aber dennoch schön, Astrid Lindgrens »Heiligabend in Lilltorpet«. Eine Geschichte um eine Mutter, die Heiligabend stirbt.
Besonders schön fand ich »Sternenauge« des Finnlandschweden Zacharias Topelius (1818-1898). Eine Geschichte um ein kleines Mädchen mit Zauberkräften.
Bittersüß ist Hermann Bangs Erzählung um den Besuch des Provinzlers in Kopenhagen »Das Weihnachtsgeschenk.«
Anders und doch ähnlich ist »En julefortælling«, also eine Weihnachtserzählung des dänisch-grönländischen Verfassers Kim Leine. Über den kleinen Jungen und die fette Aslaug im Altenheim.
Herausragend Selma Lagerlöfs »Trollmusik«, etwas schrecklich und doch sehr real »Der Arzt, der im Behandlungszimmer weinte«. Aber immerhin, die Frau hieß »Mari«; der norwegische Autor Christian Mjåset ist selbst Arzt.
Weniger weihnachtlich als winterlich, aber ergreifend die Geschichte über das Elend des Stockholmer Aussteigerpaares, »Spuren im Schnee« von Jonas Karlsson.
Weihnachtliche Kindheitserinnerungen, die auch schief gehen können, »Black eyed Einar«, als schwedisch/tunesische Geschichte. Gute Erinnerungen hat die Großmutter von Öland in Johan Theorins »Der schwarze Schlitten.«
Besonders erwähnenswert schließlich »Was Sie nicht über Engel wussten« der Südschwedin Oline Stig, ein hübsches Stück mit der klassischen Weihnachtsgeschichte. Aber: Hier bekommt Gott eine Tochter !
Und last, but not least: »Ein seltsamer Heiligabend« der 1956 geborenen Schwedin Marie Hermanson. Das ist ein klassisch schönes Weihnachtsmärchen und verbreitet die entsprechende Freude.
Kurze biografische Notizen zu den Autoren (die ruhig hätten länger ausfallen können, zumindestens bei den hierzulande weniger bekannten Schriftstellern) vervollständigen eine hübsch gemachte Ausgabe skandinavischer Weihnachts- und Wintergeschichten.
Viel (skandinavische) Weihnachtsstimmung –
sehr lesenswert.
2016 rezensiert, Andersen, Bang, Lagerlöf, Lindgren, Mankell, Weihnachten