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Erlings-Fall

Ketil Børn­stad
» Erlings Fall

Autor:Ketil Børn­stad (Nor­we­gen, 1999)
Titel:Erlings Fall
Über­set­zung:Lothar Schnei­der
Aus­gabe:Insel, 2001
Erstan­den:Bücher­tisch vor der Hum­boldt Uni Berlin

Erlings-Fall

Die Geschichte um den Amts­rich­ter Erling Fall, der zuse­hen muss, wie er den Ver­lust der Part­ne­rin, der attrak­ti­ven und pro­mi­nen­ten Künst­le­rin Merete Bøver, ver­kraf­tet. Was ihn nahezu in ein Vakuum beför­dert, der von ihr abhän­gig war, der auf sei­nem Hof in der Pro­vinz sitzt und in Oslo nichts hätte wer­den kön­nen. Wie­wohl aus alt­ein­ge­ses­se­ner Juris­ten­fa­mi­lie kom­mend. Dage­gen Merete, die ruhe­lose, mit­samt ihren Zwil­lin­gen von Mann zu Mann hop­pende. Erling, der auch um ihre Kin­der trau­ert, denen er in der jah­re­lan­gen Bezie­hung man­ches bei­brin­gen konnte; dem sein unheim­li­ches Ein­füh­lungs­ver­mö­gen aber das Leben schwer macht.

Ja, so beginnt Børn­stads Roman, der so span­nend zu wer­den ver­spricht und so bald in unglaub­wür­di­gem und haar­sträu­be­nem Krampf ver­sinkt. Als wäre der Roman nach den ers­ten 80 Sei­ten von einem Prak­ti­kan­ten fort­ge­setzt wor­den. Sei es mit der irrea­len aus dem Nichts kom­men­den Hima­laja-Expe­di­tion oder der albern-unglaub­wür­di­gen Kar­riere Erlings vom klei­nen nor­we­gi­schen Amts­rich­ter zum inter­na­tio­na­len Syn­di­kus. Da spielt die Gro­schen­heft­ro­manze mit der chi­ne­si­schen Autorin kaum noch eine Rolle, in den Tie­fen in denen Børn­stads Mach­werk inzwi­schen gelan­det ist. Aus denen auch ein paar harm­lose Bemer­kun­gen zu Super­rei­chen nicht her­aus­hel­fen. Schade, nach »Odda«, »Vin­dings Spiel« und der Munch­bio­gra­fie eine grau­sige Enttäuschung.

Vom Kauf abzuraten!

2016 rezensiert, Insel Verlag, Ketil Bjørnstad, Norwegen