Felix Ackermann
» Mein litauischer Führerschein
Autor: | Felix Ackermann (Deutschland, 2017) |
Titel: | Mein litauischer Führerschein |
Ausgabe: | Suhrkamp 2017 |
Erstanden: | Antiquarisch |
Ein selten widersprüchliches Buch des Autors, der nach gut 4 Jahren als Dozent an der von G. Soros & Co finanzierten weißrußischen Exiluniversität im litauischen Wilna zwar seinen litauischen Führerschein erworben hat, aber gesteht, dass er im Land ein Außenseiter geblieben ist.
Es gibt Details über das Land der atemeraubendsten politischen Wechsel im 20. Jhdt: Dass jeder Litauer 3 bis 4, wenn nicht mehr Jobs hat, dass das Lohnniveau in der IT abenteuerlich niedrig ist, die Mehrsprachigkeit im Land (Litauisch, Polnisch, Russisch, Englisch), dass 1991 die (staatlichen) Wohnungen den Bewohnern geschenkt wurden. 2015 wurde die Wehrpflicht wieder eingeführt, man hat die höchste Selbstmordquote in Europa und mehr als doppelt so viele Verkehrstote als hierzulande. Schließlich, dass das Land seine Trolleybusse selber baut – direkt nachahmenswert für uns in Deutschland.
Warum das alles so ist, hinterfragt der Autor fast nie, nur beim neu geplanten litauischen AKW räumt er ein, dass das Land seine Zukunft verspielt. Im Zweifelsfall sind aber die Russen an allem schuld, insbesondere auch, dass Rentner die Heizkosten nicht bezahlen können. Dafür sichert die Nato die Unabhängigkeit, die bekanntlich (damals!) von der Krim aus bedroht ist. Woher die gewaltige Armut im Lande kommt das Elend der LKW-Fahrer, dass es offiziell eine 60-Stunden-Woche gibt, warum keiner mit einem einzigen Job auskommt – dass hinterfragt der Autor nie. Und offenbart so, dass er das Land mangels kritischer Fragen und metertief in den eigenen Vorurteilen befangen, überhaupt nicht verstanden hat. Womit das Buch von mir beurteilt wird als: