
Ketil Bjørnstad
» Der Fluß
Autor: | Ketil Bjørnstad (Norwegen 2007) |
Titel: | Der Fluß |
Ausgabe: | Insel Verlag 2007 |
Übersetzung: | Lothar Schneider |
Erstanden: | Antiquarisch |
Band zwei der weiter fesselnden »Musiktrilogie« um Aksel Vinding. Die trotz ihrer Überdrehtheit eines oft kitschigen unglaubwürdigen, dann wieder exzessiven Plots von Aksel »Superman« (erst die Tochter, dann die Mutter) wieder ein Leseerlebnis bietet. Und viele Einblicke in das (Er-)Leben eines werdenden Talents der klassischen Musik eröffnet, vieles aus des Autors Leben, wie seine Hexalogie »Die Welt die meine war« beweist.
Bjørnstad bietet Schönheiten wie erotische Momente, intensives Gefühlsleben. Meisterhafte emotionale Höhepunkte sind seine Übertragungen von »Musikgefühlen« in Sprache. Das seltene Vermögen eines Künstlers, der in der Musik und Literatur gleichermaßen zu wirken vermag. Sehr glaubwürdig auch, wie der junge Aksel mit der Interpretation von »Elven« den Wettbewerb gewinnt.
Er reift ein wenig, zweifelt schon an Stationen seiner klassischen Karriere, schwankt zwischen erotischen »Erfolgen« und Rückzugsmomenten. Erste Seitenblicke auf Jazz und eigene Komponistenarbeit (prickelnd) entwickeln den bisherigen Klassikinterpreten.
Auch wenn es der schwächste Band der Reihe ist:
Lesefreude
2020 rezensiert, Insel Verlag, Ketil Bjørnstad, Musik, Norwegen