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Wil­liam M. Tha­ckeray
» The Christ­mas Books of Mr. M. A. Titmarsh

Autor:Wil­liam M. Tha­ckeray (Groß­bri­tan­nien, 1850)
Titel:The Christ­mas Books of Mr. M.A. Titmarsh
Aus­gabe:Smith, Elder & Co, 1878, eng­li­sche Originalfassung
Erstan­den:Anti­qua­risch

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While ever­y­body still remem­bers Charles Dickens, his con­tem­po­rary Tha­ckeray is mostly for­got­ten, alt­hough some may remem­ber his »Vanity fair«. My copy of his Christ­mas Books from 1878 is a real tre­asure, esp. as it is heavy illus­tra­ted, often by the aut­hor hims­elf. The title is mis­lea­ding, the book does not con­tain any Christ­mas sto­ries, but is published at Christ­mas times, just to gene­rate sales figu­res. It’s one of the books from more than 150 years ago, which heavy illus­tra­ted as they are, aim at the public inte­rest for glossy maga­zi­nes (see Mark Twain, »A tramp abroad«, gel. i. Feb 2017). Simi­lar to those, Tha­ckeray wrote mainly neatly gos­sip, enjoya­ble in the first 3 sto­ries (Mrs Per­kins Ball, Our Street, Dr. Birch), rather bor­ing in the last two. His attempt to write a sequel to Sir W. Scotts »Ivan­hoe« comes out a pain­ful failure.

An inte­res­t­ing lite­rary record of the past


Natür­lich ist ein reich illus­trier­tes Buch aus 1878 eine Perle für sich, auch wenn Tha­ckeray als Zeit­ge­nosse von Charles Dickens heute meist ver­ges­sen ist. Man­che mögen sei­nen »Jahr­markt der Eitel­kei­ten«, sein berühm­tes­tes Stück, noch ken­nen. Der Buch­ti­tel täuscht, es sind keine Weih­nachts­ge­schich­ten, son­dern zu Weih­nach­ten ver­öf­fent­lichte Erzäh­lun­gen, Mar­ke­ting war auch damals kein Fremd­wort! – Als ich anfing es zu lesen, wurde ich stark an die alte bri­ti­sche Sati­re­zeit­schrift »Punch« erin­nert. Kein Wun­der, war der Autor, der vie­les hier selbst illus­triert hat, doch 11 Jahre für den Punch tätig. Die ers­ten drei Geschich­ten (Mrs Per­kins Ball, Our Street, Dr. Birch) sind wun­der­schöne Samm­lun­gen von Klatsch und Tratsch, über einen Ball der »Upper class«, ein Lon­do­ner Wohn­vier­tel der­sel­ben (sei­ner­zeit noch ein Vor­ort) und ein Lehr­in­sti­tut. Tha­ckeray befrie­digt damit ganz offen­sicht­lich ein zeit­ge­nös­si­sches Inter­esse, was heute mit Hoch­glanz-Illus­trier­ten bedient wird. Da wer­den in Wort und Bild, mit Spott und Iro­nie die Ball­gäste, Bewoh­ner, Leh­rer und Schü­ler vor­ge­stellt, ein genüss­li­ches Sozi­al­por­trät, aller­dings auf die Ober- und Mit­tel­klasse beschränkt. Die Die­ner­schaft der Herr­schaf­ten hat ihre eige­nen Klubs, die Bewoh­ner der Straße (»Neu-«bauten) wech­seln stän­dig, der Salon­löwe, der Bank­rot­teur, die »Taube«, der Clergy Man. Abso­lut sho­cking, als eine weib­li­che Mie­te­rin einen eige­nen Haus­schlüs­sel ver­langt! Man trifft (ins­be­son­dere beim Schul­por­trät »Dr. Birch«) viele Cha­rak­tere, die es also schon vor 140 Jah­ren gab: Den Rüpel, den kar­rie­re­gei­len und stin­ke­fau­len Ban­kiers­sohn, der ähn­li­che Adels­spross; hier kann der Autor sehr kri­tisch sein.

thakeray3Nicht so gut gelingt ihm das in den letz­ten bei­den Erzäh­lun­gen (The Kick­le­bu­rys on the Rhine, Rebecca and Rowena), gerade die letz­tere, als Fort­set­zung von Scotts Ivan­hoe gedacht, ist pein­lich miss­lun­gen. Alles in allem zum größ­ten Teil ver­gnüg­lich, nicht immer span­nend, aber ein eher sel­ten zu fin­de­ner Aus­schnitt aus dem vik­to­ria­ni­schen Britannien:

les­ba­res lite­ra­ri­sches Zeitzeugnis

2018 rezensiert, England, Englische Originalausgabe, Smith Elder & Co London, Thackeray