Virginia Woolf
» Mrs. Dalloway
Autor: | Virginia Woolf (Großbritannien, 1925) |
Titel: | Mrs. Dalloway |
Ausgabe: | Penguin Modern Cl 1992, englische. Originalfassung |
Erstanden: | Buchhandlung Volk, Recke |
Sprache: | Englisch |
It’s a masterpiece of 20th century literature, but what a fight I had, to get into this book! Only with the patient help of Chris Barret and his English Book Club (EBC) in Osnabrück, I worked my way into this literature diamond; very helpful was also a BBC panel on author and book. This is one of the first stories ever written as »a stream of consciousness«, telling the life of the people from their insight impressions, rather than their outward appearance. Mrs. Dalloway’s preparing for a reception, where to meet very different people. An oldtime lover, who did’nt really succeed in life, quite in contrast to her nowasays husband and the outrogeous doctor, well received in society, but a punishment for his patients. Amongst whom the forlorn first world war veteran and his hopelessly caring wife. It’s also a story on the changed society in the twenties last century, a story of class differences and touching images of central London in the twenties, the walks around of those happy to be able to afford a living there.
World literature!
Selten habe ich solche Mühen gehabt, in ein Buch hineinzukommen, wie in dieses. Erst die geduldige Unterstützung von Chris Barret und seinem Osnabrücker EBC (= English book club) mitsamt dem wertvollen BBC panel über Autorin und Werk halfen mir in diesen Literatur-Smaragd. Dazu gehörte, dass dies ein frühes Werk ist, geschrieben im »Bewusstseinsstrom«, den ich seinerzeit bei der Lektüre von »Berlin Alexanderplatz« von A. Döblin so bewundert habe. Diesen Stil zeichnet die Wiedergabe der persönlichen Eindrücke der Personen statt ihrer äußeren Erscheinung, die wiederum in den Impressionen der anderen Menschen ringsherum reflektiert werden.
Im Kern spielt der Roman nur im Empfang und deren Vorbereitungen der Oberschichten-Lady Mrs. Dalloway. Hier begegnen sich die unterschiedlichsten Menschenschicksale, die große Liebe ihrer Vergangenheit, der in der Gesellschaft nie reüssierte Lover Peter Walsh, im Gegensatz zu ihrem erfolgreichen aber fischkalten Mann. In diesem einen Tag durchlebt Mrs. Dalloway (und ähnlich viele ihrer Gäste) das bisherige Leben, was aus Träumen und Beziehungen von damals hätte werden können, auch gegenüber der offenbar lesbischen Clarissa. Allein deren Auftreten war vor einhundert Jahren ein Skandal. Dazu der hochangesehene Mediziner, der für seine Patienten ein Albtraum sein kann. Wie für den Veteranen Septimus des ersten Weltkriegs, dessen Traumata man damals als »shell shock« verharmloste. Der Bewusstseinsstrom wird hier besonders evident, denn der Schrecken, seinen Kameraden direkt in eine Granatenexplosion hineingeführt zu haben, erlebt der Ärmste unendlich quälend in seiner Vorstellung wieder und wieder.
Es ist auch eine Geschichte über die veränderte Britische Gesellschaft nach dem ersten Weltkrieg, von Klassengegensätzen (die nicht so benannt werden) und die berührenden Bilder beim Flanieren durch das Londoner Zentrum der zwanziger Jahre; intensiv aufgegriffen hier: http://mrsdallowaymappingproject.weebly.com/
Und der Menschen, die sich so glücklich schätzen konnten, sich dort ein Leben leisten zu können. – Die Verfilmung 1997 (mit Vanessa Redgrave) hält sich erfreulich dicht an V. Woolfs Werk und unterstützt sogar das Verständnis für das Romanwerk.
Trotz der Einstiegshürden:
Weltliteratur“
2018 rezensiert, Bewusstseinsstrom, Englische Originalausgabe, Großbritannien, Klassische Literatur, Penguin, Virginia Woolf