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Bek-Ernennung

Alex­an­der Bek
» Die Ernennung

Autor:Alex­an­der Bek (UdSSR, 1986)
Titel:Die Ernen­nung
Über­set­zung:Bernd und Nonna Nielsen-Stokkeby
Aus­gabe:S.Fischer, 1972
Erstan­den:Anti­qua­risch

Bek-Ernennung

Vom Autor der »Wolo­ko­lams­ker Chaus­see« (einem der bes­ten Sowjet-Romane über den 2. Welt­krieg) kommt ein gut les­ba­res Werk über eine Gene­ra­tion sowje­ti­scher Nomen­kla­tura der »Partei­soldaten«. Höchste Funk­tio­näre, deren Leis­tun­gen in der Schwer­indus­trie der Sowjet­union das Über­le­ben und den Sieg über Nazi­deutsch­land sicher­ten. Die aber so untrenn­bar in die Ter­rorherrschaft Stalin/Berija inte­griert waren, dass ihnen Wesent­li­ches der Umbrü­che (Umge­staltung, Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung) nach Sta­lins Tod und dem XX. Par­tei­tag der KPdSU fremd blie­ben. Im Buch ent­hal­ten sind wich­tige und hef­tige (Teil-) Abrech­nun­gen mit der Ter­ror­herr­schaft des Sta­li­nis­mus, ein nicht auf ein paar Füh­rungs­fi­gu­ren beschränk­tes Sys­tem. Der Ro­man zeich­net unter dem Strich das trau­rige Bild der obers­ten Funk­tio­närs­ebene als der Par­tei erge­bene stän­dig über­ar­bei­tete »Work­aho­lics«, mit Sucht­mit­teln auf­ge­putscht, die Gesund­heit rui­niert, unfä­hig zu Ver­än­de­run­gen und ver­schlos­sen gegen­über Neuerungen.

Gut les­ba­res Zeit­zeug­nis der UdSSR 1930-1958


Nach­trag: Eher unge­wöhn­lich habe ich eine Aus­gabe aus dem S. Fischer Ver­lag, die schon 1972 erschie­nen ist, also im Wes­ten, gele­sen. Im Osten dau­erte es län­ger, erst mit Beginn der Pere­stroika, näm­lich 1986 erschien »Die Ernen­nung« in der hei­mat­li­chen Sowjet­union. Zuerst in der Zeit­schrift »Snamja«, spä­ter auch als Buch. In der DDR kam es 1988 zur Ver­öf­fent­li­chung bei Volk & Welt. Mehr zum Inhalt des Romans mit­samt einer lesens­wer­ten Ein­schät­zung fin­det man bei Wiki​wand​.com.

 

2018 rezensiert, Alexander Bek, Funktionäre, Nomenklatura, S. Fischer, Sowjetunion, Stalinismus