Daniil Granin
Der zweite wichtige Roman Granins (gekürzt bei dtv als „Zähmung des Himmels“ erschienen) und beschäftigt sich wie der „Bahnbrecher“ mit der Auseinandersetzung zwischen unbequemen Neuerern und Bürokraten, Karrieristen und faulen Postenschiebern. In deren Verlauf es zu einer Katastrophe kommt, aus Bequemlichkeit, Zaghaftigkeit, Unehrlichkeit, Überforderung und menschlichem Versagen – Tschernobly läßt grüßen!
Wassil Bykau
» Novellen – Band 1
Diese Erzählungen des bjelorussischen Schriftstellers Bykau gehören zu den schonungslosesten, die ganze fürchterliche Härte des Kriegsgeschehens im 2. Weltkrieg zeigendem, was es in der Literatur des seinerzeit vom deutschen Faschismus überfallenen Landes gibt.
Alexander Bek
» Die Ernennung
Vom Autor des vielleicht besten sowjetischen Romans zum Zweiten Weltkrieg (»Die Wolokolamsker Chaussee«), von Alexander Bek, kommt ein gut lesbares Werk über eine Generation sowjetischer Nomenklatura der »Parteisoldaten«. Deren Geschichte auch ein Teil der Geschichte des Scheiterns des sowjetischen Sozialismus ist.
Grigori Fedossjew
» Der böse Geist vom Jambui
Ein Stück seinerzeit äußerst populärer Jugend- und Abenteuerliteratur. Aber die Einstellung zur Lebensweise des weit nördlichen Stamms der Ewenken erscheint sehr fragwürdig.
Swetlana Alexijewitsch
» Secondhand-Zeit
Rückblicke auf die Sowjetunion, geliebt, gehasst, verklärt, verteufelt; alles in der einzigartigen Gesprächsführung der Alexijewitsch wiedergegeben. Trotz Vorbehalte gegenüber mündlichen Zeugnissen ein großes Zeitdokument.
Daniil Granin
» Bahnbrecher
Des sowjet-russischen Autors Daniil Granin erster großer Roman, von einem Elektro-Ingenieur Andrej (das war Granin selbst von der Ausbildung), der gegen althergebrachten Trott, Besitzstandsdenken und die träge Bürokratie an seiner Idee festhielt. Auch aus diesem Roman spricht, warum Granin in den Achtzigern in der DDR so beliebt war.
Ales Adamowitsch, Daniil Granin
» Das Blockadebuch, 1. Teil
Adamowitsch/Granin versuchen mit schlichten dokumentarischen Mitteln das Grauen des größten Kriegsverbrechens des deutschen Faschismus gegenständlich zu machen: Der Versuch des Aushungerns, der Blockade der Millionenstadt Leningrad, der zweitgrößten Stadt der damaligen Sowjetunion. Mit aktuellen Ergänzungen zur hiesigen unzensierten Neu-Ausgabe 2018/19.
Ilja Ehrenburg
» Sturm
Dieses Buch ist eine der großen Kriegselegien zum 2. Weltkrieg, parallel aus den Moskauer und Pariser Perspektiven von Ehrenburg entwickelt. Es zeichnet auch aus, dass der Beginn dieser Katastrophe früh (1936) und nicht erst 1939 oder gar 1941 ansetzt. Trotz einem z. T. verengtem, sehr speziellem Fokus, eine großartige Lektüre.
Michail Scholochow
» Sie kämpften für die Heimat
Der schmale Band, der mitnichten dem pathetischen Titel folgt, beschreibt die Schicksale von Soldaten der Roten Armee 1942 auf dem Weg nach Stalingrad. Der ganze Zorn auf die »deutschen Kriegsbringer« steckt in Ausdrücken wie: ».… was wird aus dir, Deutscher, mit Deiner verknöcherten Seele, wenn der Krieg erst mal auf Deine Fritzenerde rüberschlägt?«
Grigorij Baklanow
» Ein Fußbreit Erde
Eine erschreckend realistische Darstellung, was der 2. Weltkrieg für den Menschen, den einfachen Rotarmisten bedeutete. Ein Anti-Kriegsbuch, das zu Recht mit »Im Westen nichts Neues« verglichen wurde, vielleicht deswegen ausnahmsweise auch im Westen Deutschlands erschien.