Schlagwort: DDR
Jurek Becker
Becker wirft die Frage auf, ob Naziopfer zur Selbstjustiz greifen dürfen, gibt aber wenig Antworten darauf. Und kommt zu krassen Fehlurteilen ausgerechnet zum verblüffend undogmatischen Festival der Jugend 1973 in Berlin/DDR.
Buchvergleich:
— Irmgard Keun – Das kunstseidene Mädchen
— Vicki Baum – stud. chem. Helene Willfüer
— Rudolf Braune – Das Mädchen an der Orga Privat
Doris, Helene und Erna suchen Ende der 20er Jahre ihr großes Glück, beschrieben wird diese Suche von zwei Erzählerinnen und einem Erzähler. In ihrer Darstellung völlig unterschiedlich und damit sehr spannend.
Julia Franck
» Welten auseinander
Ein Roman über das Erwachsenwerden, über eine Jugend voller Unsicherheiten, aber die Selbstbehauptung steht im Vordergrund.
Leonhard Frank
» Die Jünger Jesu / Ruth
In dem Roman und dem darauf basierenden Schauspiel arbeitet L. Frank in einer einzigartigen Darstellung die Naziverbrechen an einer jungen Jüdin auf. Gleichzeitig wird der unterschiedliche Umgang damit in West und Ost deutlich. Zwei großartige Stücke!
Rudolf Braune
» Das Mädchen an der Orga Privat
Über die große Stadt Berlin und ein junges Mädchen aus der Provinz. Die lernt, was es heißt, einen Arbeitskampf zu führen.
Anna Seghers
» Transit
Die ausgezeichnete Verfilmung 2018 von Christian Petzold (übertragen in die migrationsfeindliche Jetzt-Zeit) war mein Anstoß das Buch erneut zu lesen. Das trotz Schwächen die Atmosphäre der Verzweiflung, des Ausgeliefertseins, und der Hoffnung der 1940 vor den Nazis nach Marseille Fliehenden bedrückend nahebringt.
Heinz Abraham
» Großer Vaterländischer Krieg der Sowjetunion
Diese Bezeichnung war die offizielle in der damaligen Sowjetunion für den zweiten Weltkrieg bzw. die Verteidigung gegen den Überfall des deutschen Faschismus auf die Sowjetunion. Ist das Buch trotz des Festhaltens an manchen alten Legenden lesbar?
Christine Wolter
» Die Alleinseglerin
Eine Frau, die sich bewusst entscheidet, für ein Leben in der DDR und in Italien. Die über ihr Leben, ihren Vater, und ihr Sein als Alleinseglerin in bildhaft klugen Sätzen philosophiert.
Christine Wolter
» Die Alleinseglerin
Almut hat von ihrem gestorbenen Vater ein Drachenboot übernommen, mit dem sie eine Freiheit entdeckt, die sie bisher nicht kannte. Aber folgende Erkenntnis muss sie akzeptieren: »Aber ich habe wirklich geglaubt, das Boot mache mich zum Sklaven, und dabei war ich es selbst.«
Regina Scheer
» Machandel
Sieben Stimmen erzählen die Geschichte mehrerer Familien, die im Zeitraum 1940 bis zur Wendezeit 1990 im Dorf ›Machandel‹ aufeinander treffen. Diese Zeit ist geprägt von Gewalt und Hass, aber auch Liebe und Unterstützung.
Ingo Schulze
» Die rechtschaffenen Mörder
Es geht um die skurrile Figur eines Büchernarren in der DDR, wohl eingerichtet in einer Dresdener Antiquariatsnische. Und dessen qualvollen Erlebnisse der Wende, die nun herrschende Regie des Geldes schert sich nicht um solche Nischen. Großartig erzählt trotz eines verqueren zweiten Teils.
Luise Dornemann
» Jenny Marx
Keine Biografie, sondern eine episodenhafte Schilderung, was die aus hochgebildeten Verhältnissen stammende Frau (Jenny von Westphalen) von Karl Marx für sein Werk und die Arbeiterbewegung getan hat. Auch wenn der »SED-Sprech« manchmal nervt, ein lehrreiches Werk über eine historische Person und hochinteressante Frau.
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