Jahr: 2016

Ales Ada­mo­witsch, Daniil Gra­nin
» Das Blo­cka­de­buch, 1. Teil

Adamowitsch/Granin versuchen mit schlichten dokumentarischen Mitteln das Grauen des größten Kriegsverbrechens des deutschen Faschismus gegenständlich zu machen: Der Versuch des Aushungerns, der Blockade der Millionenstadt Leningrad, der zweitgrößten Stadt der damaligen Sowjetunion. Mit aktuellen Ergänzungen zur hiesigen unzensierten Neu-Ausgabe 2018/19.

Peter Town­s­hend
» Duell der Adler

Die sogenannte »Luftschlacht um England« im 2. Weltkrieg ist ein Thema, was die Briten bis heute fasziniert. Der Verfasser nahm als Mitglied der RAF aktiv an dieser Schlacht teil – warum er sich trotzdem so oft verhebt.

Irm­gard Keun
» Gilgi – eine von uns

Der Vorläufer des »Kunstseidenen Mädchens«, ein Jahr zuvor veröffentlicht und der »Neuen Sachlichkeit« zuzuordnen. Stadtbeschreibungen, Menschenbilder, Stimmungen ihrer Figuren, eine zauberhaft verliebte Gilgi – gut zu lesen.

Jenny Erpen­beck
» Gehen, Ging, Gegangen

Die verwobene Geschichte des frisch von der Humbold-Universität abgewickelten Professors, dem sein ganzes Land abhanden gekommen ist. Und die Flüchtlinge und Asylbewerber in Berlin, ebenso ohne ihr Land und deren Elend nur verwaltet wird. Welten treffen zusammen, erzählt mit eine der Sprachzaubereien der Erpenbeck

Roy Jacob­sen
» Wei­ßes Meer

Das ist praktisch eine Fortsetzung von Jacobsens Roman »Die Unsichtbaren«. Und wieder in einer zauberhaften Sprache verfasst und damit allem überlegen, was sein Landsmann, der Großschwätzer Knausgård jemals hervorgebracht hat.

Anna Ach­ma­towa
» Im Spiegelland

Ich bin bezaubert von so viel lyrischer Schönheit. Und von der klugen Idee des Herausgebers, bis zu vier verschiedene Übersetzungen der Gedichte anzubieten – beeindruckend. Besser als ihr Lyrik-Kollege Ossip Mandelstam kann ich es nicht sagen: »A. Achmatowa hat die ungeheure Vielschichtigkeit und den ganzen Reichtum des russischen Romans … in die russische Lyrik eingebracht.«

Luise Dorn­emann
» Jenny Marx

Keine Biografie, sondern eine episodenhafte Schilderung, was die aus hochgebildeten Verhältnissen stammende Frau (Jenny von Westphalen) von Karl Marx für sein Werk und die Arbeiterbewegung getan hat. Auch wenn der »SED-Sprech« manchmal nervt, ein lehrreiches Werk über eine historische Person und hochinteressante Frau.