Monat: Juni 2016
Anna Achmatowa
Ich bin bezaubert von so viel lyrischer Schönheit. Und von der klugen Idee des Herausgebers, bis zu vier verschiedene Übersetzungen der Gedichte anzubieten – beeindruckend. Besser als ihr Lyrik-Kollege Ossip Mandelstam kann ich es nicht sagen: »A. Achmatowa hat die ungeheure Vielschichtigkeit und den ganzen Reichtum des russischen Romans … in die russische Lyrik eingebracht.«
Luise Dornemann
» Jenny Marx
Keine Biografie, sondern eine episodenhafte Schilderung, was die aus hochgebildeten Verhältnissen stammende Frau (Jenny von Westphalen) von Karl Marx für sein Werk und die Arbeiterbewegung getan hat. Auch wenn der »SED-Sprech« manchmal nervt, ein lehrreiches Werk über eine historische Person und hochinteressante Frau.
Fredrik Backman
» Ein Mann namens Ove
Ein Buch über Saab- und Volvofahrer, Katzenliebhaber wider Willen, einen grantelnden Rentner, vom Charme seiner iranischen Nachbarn und deren Kindern überwältigt. Aber auch ein Buch mit beißenden Angriffen gegen eine Sozialindustrie, die mit staatlicher Hilfe Menschen entmündigt.
Hinreißende Lektüre.
Michail Scholochow
» Sie kämpften für die Heimat
Der schmale Band, der mitnichten dem pathetischen Titel folgt, beschreibt die Schicksale von Soldaten der Roten Armee 1942 auf dem Weg nach Stalingrad. Der ganze Zorn auf die »deutschen Kriegsbringer« steckt in Ausdrücken wie: ».… was wird aus dir, Deutscher, mit Deiner verknöcherten Seele, wenn der Krieg erst mal auf Deine Fritzenerde rüberschlägt?«
Otto Flake
» Lichtenthaler Allee
Die Sujets der drei Romane dieses Sammelbands sind so banal, wie die dahinter stehenden »Geldsäcke« und lesen kann man das höchstens, wenn man Baden-Baden Fan ist.
Heðin Brú
» Vater und Sohn unterwegs
Dies ist das dritte Buch überhaupt, das auf färöisch erschienen ist. Heðin Brú war also gleichzeitig ein wichtiger Mitschöpfer einer färöischen Schriftsprache – zuvor wurde meist auf Dänisch geschrieben. Ein wundervolles Buch über den Untergang Färinger Traditionen.
Mario Vargas Llosa
» Wer hat Palomino Molero umgebracht?
Eine sehr kurzweilige Kriminal- und Sittengeschichte aus Latein-Amerika von Mitte des letzten Jahrhunderts. Auch wenn dieser Llosa nicht das Gewicht und den nachhaltigen Eindruck eines Garcia Marquez erreicht, allemal lesenswert.
Robert Galbraith
» The Silkworm
Der zweite Krimi von Joan K.Rowling unter ihrem Pseudonym, in dessen Mittelpunkt ein einbeiniger Afghanistan-Veteran als Ermittler steht. Rowling entwickelt den Plot langsam und hält die Spannung auf der Suche nach dem brutalen Mörder über den ganzen Roman hinweg aufrecht.
English Summary
This is the second criminal fiction by Joanne K. Rowling under the pseudonym R. Galbraith. Opposite to Ian Rankins Scottish stories Rowlings detective Strike is London based, so some atmosphere from the Capital is transported
English Summary
This is the second criminal fiction by Joanne K. Rowling under the pseudonym R. Galbraith. Opposite to Ian Rankins Scottish stories Rowlings detective Strike is London based, so some atmosphere from the Capital is transported
Andrzej Sapkowski
» Das Erbe der Elfen
Im dritten Band der Fantasy Reihe um den Hexer Geralt wechselt der Autor von Episoden zur Saga um Ciri, die Thronerbin des Reiches Cintra. Mit gekonnt guter Erzählung und einer rasant steigende Zahl an »Hardcore-Magie« plus Science Fiction Elementen wieder gelungene Fantasy.
Raija Siekkinen
» Wie Liebe entsteht
Wenig ist übersetzt von Raija Siekinnen, die vor allem in düsteren Sujets an Katherine Mansfield erinnert (vgl. April 2016). Das Besondere aber ist die beeindruckende Sprache, die zusammen mit der schönen Ausstattung des Verlags sofort für Leselust sorgt.
Heinrich Heine
» Die Harzreise
Der Spötter, der Könner von Beschreibungen von Reisen, Menschen und Nationalcharakteren – und gleichzeitig ein Charmeur. Wie schön er die staunenden Augen eines Kindes in Erinnerung ruft und die Natureindrücke mit politischen Kommentaren mixt. Eines der berühmtesten Stück von Heine.
Ian Rankin
» A question of blood
Wieder ein Krimi des Saab fahrenden Underdog-Polizisten, John Rebus.
Wie ein Plot um eine Schießerei an einer schottischen Privatschule echtes Edinburgher Flair vermittelt.
English Summary
DI John Rebus, a police underdog driving a Saab, responsible to reconnoiter the shooting at a private school. Which adds perfectly to the dense Scottish and Edinburgh atmosphere of the plot.
Wie ein Plot um eine Schießerei an einer schottischen Privatschule echtes Edinburgher Flair vermittelt.
English Summary
DI John Rebus, a police underdog driving a Saab, responsible to reconnoiter the shooting at a private school. Which adds perfectly to the dense Scottish and Edinburgh atmosphere of the plot.