Jahr: 2022

Lese­fut­ter – was ich im Dezem­ber 2022 ver­knus­pert habe

Lese­fut­ter – was ich im Dezem­ber 2022 ver­knus­pert habe … Lesen ist ein Lebens­eli­xier, eine Lebens­phi­lo­so­phie, die sich jedes Jahr aus etwas über 100 Büchern nährt. Das alles zu rezen­sie­ren über­steigt meine Kräfte bei wei­tem. Völ­lig uner­wähnt sol­len sie aber nicht blei­ben und fortan kurz & knapp hier im Ber­li­ner Lite­ra­tur­blog »altmodisch:lesen« vor­ge­stellt wer­den. Also was gabs im Weih­nachts­mo­nat für Lesefutter? Mein­rad Ing­lin, »Die Welt in Ingold­sau« aus dem Schwei­zer Lim­mat Ver­lag. Ein Buch, das ich als sehr, sehr schwei­ze­risch emp­fun­den...

Alex­an­der Kiel­land
» Käptn Worse
» Gar­man und Worse

Zwei Bände des Nor­we­gers Alex­an­der Kiel­land (ver­glei­che), die lose zusam­men­hän­gen, waren höchst erfreu­lich: »Käptn Worse« sowie »Gar­man und Worse«. Beide dre­hen sich um das Gesche­hen in den rei­chen Han­dels­häu­ser West-Nor­we­gens im 19. Jahr­hun­dert; aus denen auch der Autor stammte. Im Ver­gleich zum fast zyni­schen »Jakob« kommt der »Käptn« eher betu­lich aus alter Zeit daher. Mit eini­gem pie­tis­tisch-grau­sa­men aber gut erzähl­tem Gesche­hen. Ein­drucks­vol­ler wirkt »Gar­man« mit sei­nen Frau­en­schick­sa­len und der sanf­ten aber mie­sen Unter­drü­cker­rolle der Kir­che;...

Mein­rad Ing­lin
» Die Welt in Ingoldsau

Mein­rad Ing­lin, »Die Welt in Ingold­sau« aus dem Schwei­zer Lim­mat Ver­lag. Ein Buch, das ich als sehr, sehr schwei­ze­risch emp­fun­den habe, der Ver­lag eine Fund­grube der lite­ra­ri­schen Schweiz. Hier wird in stil­ler, aber ein­drucks­vol­ler Spra­che die ver­hee­rende Wir­kung reli­giö­sen Glau­bens vor allem auf das Auf­wach­sen jun­ger Men­schen in einer zen­tral­schwei­zer Klein­stadt gezeigt. Kein Wun­der, das der Ver­fas­ser Ing­lin sich vom Katho­li­zis­mus abge­wen­det hat.

Ilja Ehren­burg
» Sturm

Dieses Buch ist eine der großen Kriegselegien zum 2. Weltkrieg, parallel aus den Moskauer und Pariser Perspektiven von Ehrenburg entwickelt. Es zeichnet auch aus, dass der Beginn dieser Katastrophe früh (1936) und nicht erst 1939 oder gar 1941 ansetzt. Trotz einem z. T. verengtem, sehr speziellem Fokus, eine großartige Lektüre.