Fredrik Backman
Ein Buch über Saab- und Volvofahrer, Katzenliebhaber wider Willen, einen grantelnden Rentner, vom Charme seiner iranischen Nachbarn und deren Kindern überwältigt. Aber auch ein Buch mit beißenden Angriffen gegen eine Sozialindustrie, die mit staatlicher Hilfe Menschen entmündigt.
Hinreißende Lektüre.
Michail Scholochow
» Sie kämpften für die Heimat
Der schmale Band, der mitnichten dem pathetischen Titel folgt, beschreibt die Schicksale von Soldaten der Roten Armee 1942 auf dem Weg nach Stalingrad. Der ganze Zorn auf die »deutschen Kriegsbringer« steckt in Ausdrücken wie: ».… was wird aus dir, Deutscher, mit Deiner verknöcherten Seele, wenn der Krieg erst mal auf Deine Fritzenerde rüberschlägt?«
Otto Flake
» Lichtenthaler Allee
Die Sujets der drei Romane dieses Sammelbands sind so banal, wie die dahinter stehenden »Geldsäcke« und lesen kann man das höchstens, wenn man Baden-Baden Fan ist.
Heðin Brú
» Vater und Sohn unterwegs
Dies ist das dritte Buch überhaupt, das auf färöisch erschienen ist. Heðin Brú war also gleichzeitig ein wichtiger Mitschöpfer einer färöischen Schriftsprache – zuvor wurde meist auf Dänisch geschrieben. Ein wundervolles Buch über den Untergang Färinger Traditionen.
Annie Ernaux
» Die Jahre
Annie Ernaux führt uns durch die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, um die Jahre, die vergangen sind, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Was hat die Autorin geschrieben, die sich als ›Ethnologin ihrer selbst‹ bezeichnet? Einen Gesellschaftsroman, eine Autobiografie, eine Chronik, ein Geschichtsbuch …?
Mario Vargas Llosa
» Wer hat Palomino Molero umgebracht?
Eine sehr kurzweilige Kriminal- und Sittengeschichte aus Latein-Amerika von Mitte des letzten Jahrhunderts. Auch wenn dieser Llosa nicht das Gewicht und den nachhaltigen Eindruck eines Garcia Marquez erreicht, allemal lesenswert.
Raija Siekkinen
» Wie Liebe entsteht
Wenig ist übersetzt von Raija Siekinnen, die vor allem in düsteren Sujets an Katherine Mansfield erinnert (vgl. April 2016). Das Besondere aber ist die beeindruckende Sprache, die zusammen mit der schönen Ausstattung des Verlags sofort für Leselust sorgt.
Giovanni Orelli
» Der lange Winter
Ein Winter im Bedretto-Tal des Tessins, mit ewigem Schneefall, bis 4 m hoch, Verwandlungen durch einen langen Winter, bis zum Sterben des Dorfs. Eine selten intensiv erzählte Geschichte.
Heinrich Heine
» Die Harzreise
Der Spötter, der Könner von Beschreibungen von Reisen, Menschen und Nationalcharakteren – und gleichzeitig ein Charmeur. Wie schön er die staunenden Augen eines Kindes in Erinnerung ruft und die Natureindrücke mit politischen Kommentaren mixt. Eines der berühmtesten Stück von Heine.
B. Traven
» Die Brücke im Dschungel
Ein eher untypischer Traven, keine Schatz- oder Goldsuche, keine Expedition und dennoch gefühlvoll fesselnd. Woraus bezieht dieser Roman seine Spannung?
Per Olov Enquist
» Auszug der Musikanten
Enquist gestaltet sehr bildhaft eine Episode des Beginns der schwedischen Arbeiterbewegung, in den besonders rückständigen Nord-Regionen (Västerbotten und Norbotten) – wo »sozialistische Agitatoren« erst mal nackt an den Baum gebunden wurden. Ein Stück spannend illustrierter Geschichte der Arbeiterbewegung in Skandinavien.
Frans Eemil Sillanpää
» Hiltu und Ragnar
Die Geschichte der »unmöglichen« Begegnung zweier junger Finnen, dem 16-jährigen aus der Waldeinsamkeit Finnlands kommenden Dienstmädchen Hiltu und des 18-jährigen Villenbewohners Ragnar. Eines der intensivsten Bücher, das ich kenne, von dem bisher einzigen finnischen Literaturnobelpreisträger, das Guggolz hier vorlegt.